Presseberichte

Extra: Jazzzeitung 5/2011, 28.11.2011

Miles Davis als Chance

Die Macher der Leipziger Jazz­tage beweisen Mut

Die Aufgabe ist gewaltig, anspruchsvoll, eigentlich fast unlösbar. Miles-Davis-Ehrung an einem einzigen Abend mit gerade mal drei Konzerten bei einem einzigen Festival. Und das auch noch im altehrwürdigen Leipziger Opernhaus.

Mag ja alles noch gehen, wenn man zur einfachsten, aber auch finanziell aufwändigsten Lösung greifen würde: es einfach die zeitnah durch Europa tourenden einstigen Miles-Mitstretter machen lassen. Wayne Shorter, John McLaughlin, Chick Corea beispielsweise. Aber Stefan Heilig, dem Geschäftsftihrer des hiesigen Jazzclubs, schwebt anderes vor. Die lokalen Helden sollen ran. Die über die Stadtgrenzen hinaus kaum bekannte Spielvereinigung Süd und das Martin Auer Quintett. Was für eine Chance! Und warum eigentlich nicht? Aber spielt auch das Publikum mit?

AIso erst einmal die Sprelvereinigung Süd mit dem ersten Programmtell anlässlich des 20. Todestages von Miles. Und das fast ganz von Anfang an mit der ersten wichtigen Schaffensperiode des Trompeters. Die Tradition der Big Bands und die Arrangements von Gil Evans sollen aufgearbeitet werden, besser: neu belebt. 60 Jahre danach. Eine Geschichtsstunde fast für die zumeist jugendlichen Zuschauer. Und die gelingt mitreißend, weil eben jene Spielvereinigung nicht in die Falle tappt, einfach nur die Altmeister kopieren zu wollen. Frederik Köster, immerhin Echo-prämierter Trompeter der neuen Generation, spielt die zumindest in Ansätzen erkennbaren Miles-Originale, das aber mit eigener, schon erstaunlich gereifter und erprobter Stimme. Leicht, lebendig, mitreißend, modern. Die Zuschauer nehmen es dankbar auf, applaudieren. Erst zaghaft, dann immer lauter. Spätestens dann, als Koster und die Spielvereinigung Süd mit den ebenso selbstsicheren Saxophonisten Simon Bodensiek, Volker Dahms, Johannes Moritz oder Heiko von Roth endgültig die vorgegebene Miles-Schiene verlassen, eigene Stücke zum besten geben und sich schließlich sogar an Jefferson Airplane, der Kultband aus seligen Flower-Power-Zeiten, versuchen. Wagnis Teil eins ging auf: Leipzig kann stolz sein, hat mit der Spielvereinigung Süd eine Ausnahme-Big-Band.

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